Mein kleines Seligenstadt #4 – Kommunalwahl
Aus aktuellem Anlass möchte ich heute Abend auf ein politisches Thema eingehen. Am 6. März ist Kommunalwahl und ich bitte euch: Geht wählen.
Ich weiß, dass viele von der Politik enttäuscht sind. Und falls du dazu gehörst, ich verstehe dich! Aber um etwas daran zu ändern, musst du wählen gehen. Ich weiß, dass viele nicht mehr wissen, was sie überhaupt wählen sollen oder wem sie vertrauen können. Und falls du dazu gehörst, ich verstehe auch dich!
Und dennoch rate ich jedem dazu, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen, denn es ist vielleicht das kostbarste, was wir haben. Wer sich mit der Situation in autokratisch regierten Staaten auseinander gesetzt hat, weiß das. Und wer einmal die Erfahrung gemacht hat, in einem solchen Land zu leben, der wird es nicht verstehen können, warum wir eine so niedrige Wahlbeteiligung haben. Anderenorts kämpfen und sterben Menschen für dieses Recht, was hier von vielen nicht in Anspruch genommen wird. Das ist Grund Nummer eins.
Die nächste Frage richtet sich an alle, die Kinder haben. Würdet ihr euer Kind einfach in fremde Hände geben, ohne eine Auswahl zu treffen, wer für es sorgen wird? Wenn ihr eure Stadt liebt, wenn ihr Seligenstadt liebt, warum sollte es belangloser sein, wer für sie sorgt? Seligenstadt ist nicht nur ein Ort, an dem man wohnt. Es ist eine Stadt, in dem man lebt, seine Familie gründet und die Kinder großzieht. Gebt eure Stadt nicht in fremde Hände, ohne mitzubestimmen, in welche. Das ist Grund Nummer zwei.
Wer hat sich noch nie über seinen Chef geärgert? Wer hat sich noch nie gedacht, dass etwas Demokratie der Firmenpolitik auch gut tun würde? Ihr habt in der Wahl die Möglichkeit, die Chefetage eurer Kommune auszutauschen. Nutzt sie. Das ist Grund Nummer drei.
Ich schreibe diesen Text nicht, um eine Wahlempfehlung zu geben. Wer wissen möchte, was ich empfehle und sich dazu informiert, wird die Antwort mit wenigen Klicks auf Google finden. Ich schreibe diesen Text, um euch klarzumachen, was von eurer Wahl abhängt. Und wer glaubt, er könne mit seiner Stimme nichts erreichen, der sollte sich mal die Wahlbeteiligung der letzten Wahlen ansehen und grob überschlagen, wie viel die eigene Stimme ausmacht – und wie viel die Stimme eines Arschlochs wert sein kann, das zur Wahl gegangen ist.
Und deshalb: Geht wählen…
Gute Nacht, mein kleines Seligenstadt.
Sehr schön geschrieben Ayla, Du sprichst mir aus der Seele.