Mein kleines Seligenstadt #6 – Die Welt da draußen
Die schönsten Momente des Lebens passieren uns nicht, wenn wir zu Hause bleiben. Aus der Komfortzone der eigenen vier Wände heraus zu kommen, kostet vielleicht Überwindung. Aber zu Hause finden wir nichts Neues, erleben keine Abenteuer und treffen keine neuen Menschen. Von den über 510 Millionen Quadratkilometern, die es auf der Welt zu entdecken gibt, liegen vielleicht 60 Quadratmeter zu Hause – bei manchen mehr, bei manchen weniger. Gut, 350 Millionen Quadratkilometer sind mit Wasser bedeckt und nur beschränkt für uns zu erreichen, aber selbst mit der größten Mühe werden wir es ohnehin nicht schaffen, alles zu sehen. Aber wir können ja auch im Kleinen anfangen.
Und weil es allein in Seligenstadt so viel zu entdecken gibt und die sonnigen Tage im Frühling noch wirklich selten, habe ich mir für diesen Frühling vorgenommen, weniger Zeit in geschlossenen Räumen zu verbringen. Dazu zählen auch Supermärkte, Imbissbuden und Cafés, bei denen man nicht draußen sitzen kann. Mein Ziel ist es, jeden Sonnenstrahl einzufangen, der sich nicht hinter den Wolken versteckt und freundlicherweise bieten viele Gastronomiebetriebe ihre Köstlichkeiten auch zum Mitnehmen an, sodass ich mich gleich wieder auf die nächste Bank im Stadtgraben oder am Main setzen kann, um sie mit Sonne verfeinert zu genießen.
Es ist nicht nur die Wärme, die ich über den Winter anfing zu vermissen. Auch nicht das Eis, das ich beim Spazierengehen essen kann (ihr erinnert euch, ja ich vermisste es WIRKLICH!). Es ist die kleine Prise Sonnenschein, die die Kombination abrundet und zu einer unvergesslichen Erinnerung werden lässt. Es sind die Erinnerungen an den Sommer, die geweckt werden. Das sind die einzig wahren Frühlingsgefühle für mich.
Und jetzt erhebt euch, ihr Stubenhocker und Heizkörperkuschlerinnen. Es ist Zeit, die Heizung auszuschalten und die Wärme draußen zu tanken. Geht eine Runde mit mir den Main entlang und esst ein Eis mit mir. Einen Schokobecher, einen Weggefährten und eine Erinnerung zum Mitnehmen, bitte.
Es ist jetzt 18:20 Uhr und ich glaube, ich gehe mir den Sonnenuntergang ansehen.
Gute Nacht, mein kleines Seligenstadt.