Sonne, Strand, Meer und Jetski-Rettung
Marius Müller für 10 Jahre Wasserrettung an der Küste geehrt
Als die Retter von der DLRG im letzten Jahr ihren Wasserrettungsdienst an der Ostsee geplant haben, rechnete keiner mit den Herausforderungen, welche die Corona-Pandemie mit sich bringen würde. Angedacht war ein gemeinsamer Dienst von acht Rettungsschwimmern und Praktikanten auf der Station in Westerholz/Langballig nahe Flensburg. Erst wenige Wochen vorm Start stellte sich heraus, dass der Einsatz für fünf ehrenamtlichen Retter stattfinden konnte, allerdings mussten die Praktikanten dieses Jahr aufgrund der Beschränkungen zuhause bleiben.
Vor Ort wurden zwei Strandabschnitte abgesichert. Um schnell Menschen im Wasser zur Hilfe eilen zu können, stand ein Rettungs-Jetski zur Verfügung, auf dem die Wachmannschaft ausgiebig trainierte. Rettungsbootführerer Marius Müller erläutert die Einsatztaktik: „Im Notfall eilt die Besatzung zum Jetski, legt Schutzausrüstung an, lässt ihn zu Wasser, fährt den Patienten an und nimmt ihn auf. Wir haben das mit Patientenaufnahme in unter 80 Sekunden geschafft. Es ist ein super schnelles Einsatzmittel.“ Zum Glück wurden die Fähigkeiten des Jetskis nur für Stand-Up-Paddler im Fahrwasser und abtreibende Luftmatratzen benötigt und nicht für Rettungen aus Lebensgefahr. Die Rettungssanitäterin Barbara Rickert berichtet, dass die meisten Einsätze eher medizinischer Natur waren: „Es gab einen ausgeschlagenen Zahn und mehrere Schnittverletzungen. Insgesamt ist es sehr ruhig geblieben.“ Beim Umgang mit den Patienten wurde auf die strengen Hygienevorschriften geachtet. Die Wasserretterin Ayla Sattler ergänzt, dass auch Eltern von Kindern gesucht wurden und die Freizeit außerhalb des regulären Dienstzeit genutzt wurde für Sport und Aktivitäten. „Wir haben abends zusammen die eindrucksvollen Sonnenuntergänge am Strand genossen. Es war eine tolle gemeinsame Zeit.“
Zum Abschluss der Dienstzeit gab es noch eine Überraschung: Wachführer Marius Müller wurde vom Leiter Einsatz der DLRG, Alexander Pfaffrath geehrt: „Marius Müller hat einen erheblichen Teil seiner Freizeit investiert und trägt maßgeblich zur Sicherheit der Urlauber bei. Wir möchten uns sehr herzlich für die vielen freiwilligen Einsatzstunden bedanken und überreichen als Zeichen unserer besonderen Anerkennung und Wertschätzung die Ehrenurkunde für zehn Jahre Wasserrettungsdienst.“
Die Planungen für den nächsten Einsatz an der Küste 2021 starten im Herbst, Interessenten können sich bei Marius Müller (marius.mueller@dlrg-jugend.de) oder der DLRG vor Ort melden, dann sollen auch wieder Praktikas möglich sein.